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Natur vor der Haustür

Tag der Artenvielfalt 2018

Erstmalig hatte die Kreisgruppe Nürnberger Land zu einer Erfassung von Flora und Fauna eines Schutzgebietes eingeladen. Untersucht wurde der Geschützte Landschaftsbestandteil "Altensittenbacher Hutanger". Zu diesem gehören auch die Weiher in der Fuchsau, die die Ortsgruppe Hersbrucker Land zusammen mit dem Landschaftspflegeverein Nürnberger Land 2007/2008 saniert hat und seitdem betreut. Der Hutanger, die Weiher und das dazwischenliegende Wäldchen stellen vielfältige Lebensräume dar, die die Experten für die Kartierungsarbeiten nach eigener Wahl nutzen konnten. Ziel der Veranstaltung war einerseits, einen besseren Überblick über die vorkommenden Arten im Schutzgebiet zu erhalten, da wir - hauptsächlich im und am Weiher - bisher nur Einzelbeobachtungen dokumentiert haben. Andererseits wollten wir über die öffentliche Einladung aller Artenkenner des Landkreises neue Kontakte zu Spezialisten knüpfen und auch deren Kontakte untereinander fördern. Und nicht zuletzt ging es uns auch darum, hier vor Ort auf das Thema Artensterben aufmerksam zu machen - mit den angebotenen öffentlichen Führungen und den Zeitungsberichten.

Aber nicht nur den Experten wollten wir etwas bieten, auch die interessierte Öffentlichkeit wurde eingeladen. Die abendlichen Führungen zu Fledermäusen und Nachtfaltern stieß auf ebenso großes Interesse wie die vogelkundliche Wanderung am frühen Sonntagmorgen. Bei solchen Führungen zeigt sich immer wieder, dass auch auf den ersten Blick unscheinbare Arten große Faszination hervorrufen können. Besonders bei den Nachtfaltern wurde dies deutlich. Was manch einer bisher nur als flatterndes, farbloses Etwas wahrgenommen hatte, entpuppte sich als wunderschön gezeichneter und farblich imposanter Falter.

An unserem Tag der Artenvielfalt beteiligten sich Spezialisten für Vögel, Pflanzen, Pilze und Insekten. Nebenbei wurden aber auch noch andere Arten erfasst, wie z.B. Amphibien, Reptilien, Säugetiere, Schnecken und Krebse. Den ganzen Tag über konnten wir Ehrenamtlichen den Artenkennern über die Schulter schauen. Auch bei ihnen war das eine oder andere Oh! zu hören und die Freude über entdeckte Tiere groß. Ca. 480 Arten konnten insgesamt dokumentiert werden, z.T. auch fotografisch. Alle Tiere wurden lebend bestimmt und nach dem evtl. Fang wieder freigelassen. Der Bericht ist hier zu finden.

Dieses Zusammentreffen von 26 Experten und BN-Aktiven mit unterschiedlich großen Artenkenntnissen begeisterte alle Beteiligten und soll nun jährlich wiederholt werden. Es gab zum Ende des Tages so manch eine Verabredung zum weiteren Kartieren und zur Zusammenarbeit. Und manch ein Artenkenner wollte seine noch nicht fertig untersuchte Fläche ein weiteres Mal aufsuchen, um die Kartierung abzuschließen. Wir danken allen Artenkennern, die uns zu dieser langen Artenliste verholfen und uns an diesem Tag viel erklärt und gezeigt haben. Aber auch ganz großen Dank an alle Helfer für die Vorbereitung und perfekte Durchführung der Veranstaltung.

Aufgrund des großen Interesses werden wir in den nächsten Jahren - jeweils in einem anderen Schutzgebiet - wieder zu einem Tag der Artenvielfalt einladen. Artenkenner, die wir bisher nicht erreicht haben, sich aber gerne daran beteiligen möchten, können sich jederzeit bei uns melden. 

Heide Frobel

 

Die Bilder haben uns verschiedene Fotografen zur Verfügung gestellt. Bildrechte bitte über uns erfragen.