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Natur vor der Haustür

Fledermauskeller in Rückersdorf

Am südlichen Waldrand des Buck, eines Hügels im Herzen von Rückersdorf sind heute noch drei Felsenkeller begehbar, die wahrscheinlich Mitte des 19. Jahrhunderts von Menschenhand in den Sandstein gehauen wurden und einst der Lagerung von Bier und landwirtschaftlichen Erzeugnissen dienten. In der Zwischenzeit haben sich diese Keller zu einem günstigen Winterquartier (November bis April) für Fledermäuse entwickelt und werden von der Ortsgruppe Rückersdorf betreut.

Die Keller sind frost­ und zugluftfrei und haben die optimale Temperatur zwischen 3 und 9 Grad Celsius. Spalten, Ritzen und Vorsprünge sind als sichere Hangplätze und Verstecke vielfältig vorhanden.

Wir konnten bisher drei Fledermausarten identifizieren: Das Große und Kleine Mausohr und das Braune Langohr. Das Große Mausohr mit 65 bis 80 Millimeter Körperlänge und einem Gewicht von 28 bis 40 Gramm und einer Flügelspannweite zwischen 35 und 43 Zentimeter ist eine imposante Erscheinung. Es jagt erst bei vollkommener Dunkelheit und zumeist in Waldgebieten. Auf dem Speiseplan stehen Nachtfalter und große Käfer, vor allem Laufkäfer. Das Große Mausohr setzt dabei auch auf passive Ortung, d.h. es hört (ohne Aussendung von Ultraschall) auf die Eigengeräusche der Beute. Das Kleine Mausohr unterscheidet sich vom Großen nur durch die kleinere Größe.

Das auffälligste Merkmal des Braunen Langohres sind die Ohren, die mit 4 Zentimeter Länge beinahe so lang sind wie der Körper. Die Körperlänge ist 42 bis 53 Millimeter und die Spannweite ist 24 bis 29 Zentimeter. Das Gewicht der Fledermaus beträgt 5 ­ 11 Gramm. Die Nahrung bilden Insekten, Raupen und Falter, die sie von Zweigen und Blättern schnappt. Die gefangene Beute wird meist zu einem Fraßplatz gebracht und dort verzehrt. Eine Besonderheit: sie sind auch zum Rüttelflug, bei dem die Position in Bezug auf einen erdfesten Punkt unverändert bleibt, fähig.