Reptilien leben versteckt
DIe Reptilien, früher als eigene Wirbeltierklasse bezeichnet, umfassen bei uns 10 Eidechsen und Schlangen. Diese Tiere sind sehr sensibel auf Erschütterungen und die meiste Zeit können wir sie daher gar nicht sehen. Es gibt jedoch mit etwas Geduld und den passenden Lebensräumen durchaus die Möglichkeit, sie zu finden. Da alle in Europa beheimateten Reptilienarten nach Bundesartenschutzverordung besonders geschützt sind und einige auch auf der FFH-Anhangs-Liste stehen, ist es besonders wichig zu wissen, wo sie vorkommen. Die Daten werden bei uns gesammelt und an die Behörden weitergegeben. Eine Veröffentlichung ist jedoch nicht sinnvoll, um die Tiere vor unberechtigten Zugriffen zu schützen.
Bei uns sind zu erwarten: Kreuzotter, Ringelnatter, Schlingnatter, Zauneidechse, Blindschleiche, Waldeidechse und Mauereidechse.
Eine gute Übersicht über die Tierarten bietet die Seite des Landesamtes für Umwelt in Bayern: https://www.lfu.bayern.de/natur/bayaz/artenschutz_tiere/reptilien/index.htm
Weiterführende Infos und Bestimmungsschlüssel gibt es beim Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz in Bayern e.V.: https://www.lars-ev.de/
Wie kommt man zu einer Reptilienbeobachtung?
- Randstrukturen ansehen, Wegränder, Mauern, Böschungen, Lichtungen, einzelne Felsbrocken, Gewässerränder absuchen
- sonnige Plätze in schattiger Umgebung: Waldwege, Baumstümpfe, Flächen mit magerem Bewuchs auf Hügeln werden gern besucht
- angelegte “Eidechsenmeiler” als Ausgleichs- oder Naturschutzmaßnahme, Nicht-Besiedelung melden
- vorsichtige Schritte machen mit wenig Erschütterung: Schlingnatter bleibt lange liegen, Kreuzotter und Ringelnatter flüchten sofort
- Schlangen beim Aufwärmen sehen auf den ersten Blick wie ein Hundehaufen aus, gekringelt.
- Tiere im Frühling vormittags bis ganztags in den ersten Sonnenstrahlen suchen, sie sind noch kalt und langsam, müssen sich wärmen
- Tiere im Sommer eher früher Morgen oder später Nachmittag suchen, Mittagshitze wird gemieden.
- Ringelnatter schwimmt in Teichen
- Totfunde melden
- Erfolglos abgesuchte Stellen melden
Was macht man mit der Information?
- Wenn möglich, Handyfoto machen und auf Observation.org hochladen (mit Vermerk BN NBG LAND); Anmeldung ist kostenlos
- Handyfoto schicken oder Meldung an uns schicken: anita.bitterlich@bund-naturschutz.de
- Meldezettel ausfüllen und bei uns abgeben (Geschäftsstelle Winkelhaid, Penzenhofener Str. 18 oder Bahnhof Lauf links)
Was machen wir mit den Informationen?
- Eingabe in Datenbank der Behörden (KARLA)
- evtl. eigene Karte erstellen mit FINView für besseres Wissen bei Stellungnahmen (Bauprojekte)
- evtl. eigene grobe online Karte erstellen (ohne genaue Fundortangabe, nur Kommune)
Und dann?
Geplant ist eine Führung zu den Tieren und ihren Lebensräumen. Weitergehend wollen wir damit die Bedeutung “unaufgeräumter Ecken” in der Landschaft und die Bedeutung von Hecken, Steinhaufen und Co für die Tierwelt hervorheben.
DANKE FÜRS MITMACHEN