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Natur vor der Haustür

Wespen und Hornissen

Jedes Jahr beraten wir viele Menschen, die sich ihr Haus und den Garten mit Vertretern der wehrhaften Insekten teilen. Es gibt 17 soziale Faltenwespen (Vespidae). Davon werden nur die gemeine Wespe und die deutsche Wespe den Menschen lästig und sind auch manchmal eher angriffslustig. Infos zu diesen Arten sind auf der Seite des Landratsamtes zu finden, sie dürfen entfernt werden.

Hornissen und auch alle anderen Wespenarten stehen unter strengem Schutz, für die Entfernung eines solchen Nestes muss die Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde vorliegen. Sowohl Wespen als auch sämtliche Wildbienen, Hummeln und Honigbienen erfüllen wichtige Aufgaben im Nahrungsnetz und bei der Bestäubung. Der Schutz der Tiere liegt uns sehr am Herzen.

Was ist also zu tun?

Stellen Sie fest, welche Tiere bei Ihnen wohnen. Dazu gibt es gute Hinweise auf Internetseiten, z.B. www.aktion-wespenschutz.de. Tiere in freihängenden Papier-Bauten bis Fußball-Größe sind meist sächsische Wespen (oft Gebäude, kugelig), mittlere Wespe (Erdbeerform, Lufttaschen, Hecke) oder Waldwespe (kugelig, auch bodennah), die kein Interesse an Menschen, Grillgut oder Fruchtsäften haben. Ebenso sind kleine Ansammlungen offener Waben ein Hinweis auf Feldwespen, die ebenfalls den Menschen gar nicht stören. Sehen Sie im Frühjahr an wenigen Tagen sehr viele Tiere über einer offenen Bodenfläche kreisen, sind das meist Wildbienen (über 500 verschiedene Arten bei uns). Diese Tiere sind harmlos, sie greifen nicht an. Einzelne Tiere bauen jeweils eine Brutröhre und sind nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Beobachten Sie das Schauspiel und freuen Sie sich daran. Auch Hummeln können kleinere Völker bilden, selten kommen sie in Konflikt mit dem Menschen. Wassermangel führt aber dazu, dass in Dürremonaten die Tiere ebenso wie Honigbienen an Gartenteiche, Pools oder Zierbecken kommen. Bieten Sie alternative Wasserquellen an, beschatten Sie Ihren Pool, damit die Reflexionen nicht aus der Luft erkennbar sind.

Überlegen Sie, ob ein Zusammenleben mit kleinen Vorsichtsmaßnahmen möglich ist: Jalousie nicht mehr bewegen, andere Wege nutzen um Abstand zu halten, nahegelegene Fenster einige Zeit nicht öffnen, Planschbecken oder Sitzgruppen verschieben, Information und Absperrung, damit keine Fremden anstoßen. Bieten Sie Wasser an, etwas entfernt vom eigenen Gartentisch. Das Beobachten der Tiere bringt Ihnen viele schöne Momente ein, das Jagdverhalten einer Hornisse ist ein tolles Schauspiel.

Wenn das Zusammenleben nicht möglich ist (Eingangsbereich, im Haus, direkt über der Terrasse, Arten mit erhöhtem Kontakt), können Sie versuchen, die freihängenden Kugeln umzuquartieren. Hinweise auf oben verlinkter Seite. Hüllen Sie die Wespenkugel nachts in eine Papiertüte, die Sie rasch an einem Ort in der Nähe wieder aufhängen. Die Tiere nagen sich langsam wieder aus der Tüte frei und bringen neue Befestigungen an.

Wenn alles nichts hilft, beauftragen Sie einen Kammerjäger oder entfernen Sie das Nest selbst. Es wäre aber schön, wenn Sie im nächsten Jahr einen Kasten anbringen könnten oder alle Einfluglöcher vorsorglich verschließen. Insektengitter an allen geöffneten Fenstern verhindern den Einflug im Frühjahr.

WIR FÜHREN KEINE UMQUARTIERUNG DURCH UND AUCH KEINE ENTFERNUNG VON NESTERN.