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Natur vor der Haustür

Weiher in der Fuchsau (Hersbruck)

Seit 2006 ist die Ortsgruppe Hersbrucker Land Pächter der Weiher in der Fuchsau (Altensittenbach/Hersbruck). Die Weiher dienten jahrzehntelang der Fischzucht, zuletzt wurden dort Koi-Karpfen gehalten. Die intensive Nutzung ließ wenig Raum für andere Tier- und Pflanzenarten. Im Zuge der Ausweisung des Altensittenbacher Angers und der Weiher als Geschützter Landschaftsbestandteil wurde die Fischzucht für den Pächter weniger attraktiv, weil in der Schutzgebietsverordnung eine extensive Fischhaltung festgelegt wurde. Somit kam die Stadt Hersbruck als Eigentümer der Weiher auf den BN zu. Die Hersbrucker Ortsgruppe sah diese Gelegenheit als günstig an, da man hier der Öffentlichkeit zeigen konnte, wie ein Gewässer in einen naturnahen Zustand gebracht wird. Durch die Ortsnähe ist der Besucherverkehr relativ groß und man erreicht viele Menschen. Eine Infotafel, die zum 25-jährigen Jubiläum der Ortsgruppe eingeweiht wurde, informiert über den Lebensraum Teich und gibt Anregungen für jeden Teichbesitzer zur naturnahen Bewirtschaftung.

In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverein Nürnberger Land fand im Herbst 2007 die Grundsanierung der Weiherflächen statt. Mit Unterstützung des Fischereivereins Untere Pegnitz wurden die Weiher zunächst abgelassen und abgefischt. Danach folgten Baggerarbeiten – die Schlammablagerungen wurden vom Gewässergrund entfernt sowie die Uferbereiche und Dämme neu gestaltet. Im direkten Umfeld der Weiher mussten eine Reihe von Gehölzen entfernt werden, damit die Beschattung und der Laubfall nicht zu groß sind. Seitdem wird der Weiher weitestgehend sich selbst überlassen und die Entwicklung beobachtet. Im Abstand von mehreren Jahren werden lediglich Gehölze im Uferbereich zurückgeschnitten. Und in größeren Abständen ist eine Wiederholung des Schlamm-Ausbaggerns notwendig. Dies fand im Herbst 2022 statt. 

Schon nach wenigen Jahren hatte sich die Artenvielfalt in und um den Weiher prächtig entwickelt. Auffällig war z.B. die gestiegene Zahl an Fröschen, Kröten und Molchen, die den Weiher zur Laichablage wählen. Die Zunahme der Amphibienwanderung machte schnell einen Krötenzaun erforderlich, der seit 2009 jährlich aufgebaut wird. Leider sind die Zahlen der geretteten Tiere an dem Zaun in den letzten Jahren gesunken. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, hängen aber sicherlich auch mit dem klimawandel zusammen. Nicht nur diese Aktion findet Interesse bei der Bevölkerung. Auch Kindergruppen, Schulklassen und einzelne Schüler sind am Weiher anzutreffen, die dort die Entwicklung von Kaulquappen verfolgen, verschiedene Libellenarten beobachten oder die Tier- und Pflanzenwelt am Weiher und im benachbarten Rangenbach untersuchen.