Zur Startseite

Natur vor der Haustür

Autobahnausbau zerstört Wald

Am 2.2.24 wurde das Planfeststellungsverfahren eröffnet, die Unterlagen finden sich hier: https://www.regierung.mittelfranken.bayern.de/service/planfeststellung/unterlagen/pls_ak-nbg-ost/index.html

Nach erstem Überblick sind mindestens 22 ha Bannwald durch Rodung bedroht.

Die Sammeleinwendung startet. Bitte laden Sie die Vorlage herunter und drucken sie auf ein Blatt (Vorder- und Rückseite muss auf einem Papier sein). Abgabe bei allen Vorsitzenden der Ortsgruppen, bei der Geschäftsstelle  Nürnberger Land oder Nürnberg Stadt, per Post an die Geschäftsstellen...

Konkret ist der Ausbau der A9 zwischen den Kreuzen Nürnberg und Nürnberg Ost vorgesehen. Die gesamte Strecke liegt im Bannwald und im Vogelschutzgebiet. Eine Verbreiterung einer Straße bedeutet, dass viele Vogelarten die Freifläche nicht mehr überfliegen können.

Wir fordern: KEINE FLÄCHENVERSIEGELUNG, KEINE BANNWALDRODUNG FÜR STRAßENBAU MEHR

Was droht dem Wald?

  • Beidseits je eine Spur mehr, damit 8 Spuren
  • Deutliche Verbreiterung der waldfreien Schneise
  • 6 ha dauerhafter Waldverlust
  • 16 ha vorrübergehender Waldverlust (im Klimawandel kaum zu ersetzen)
  • deutliche Zunahme von PKW (nicht LKW), statt die Regional- Bahn zu stärken

 

Wir kämpfen gegen den Waldverlust bei allen Projekten: Reichswald bleibt!

Am 10.3.24 fand bei sonnigem kalten Wetter eine Kundgebung in Fischbach mit anschließender Rundfahrt bis zur Autobahnbrücke nahe dem Kreuz statt.

Radtour gegen Autobahnausbau 10.3.24


Waldschutz ist Klimaschutz

Die Wälder im Frankenwald zeigen es: Der Klimawandel bedroht die Wälder in Bayern, 10000 ha sind bereits abgestorben. Auch bei uns im Landkreis werden die Wälder lückig, Fichten erliegen in den Trockenheitsphasen dem Borkenkäfer, die Schädlinge vermehren sich nun in 2 Generationen. In unserer Kreisgruppe gibt es viele Personen, die sich für den Wald einsetzen. Ein Team aus Feucht und Lauf hat sich für Pressefotos im Frankenwald am 6.8.23 auf die Socken gemacht. Was wir dort antrafen bzw. nicht mehr antrafen, hat uns zutiefst erschüttert. Der Ort Steinbach am Wald, wo wir gestartet sind, muss wohl demnächst Steinbach am ehemaligen Wald benannt werden.



Waldverlust durch Straßenbau - mehrere Projekte im Landkreis

Im Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der ST 2240 von Winn nach Altdorf wurden 603 Unterschriften übergeben. Nun bleibt abzuwarten, ob unsere Einwendungen berücksichtigt werden. Neben dem Radweg, der sicher nötig ist, wird die Straßenverbreiterung von 6m auf 7,5 m geplant. Mit einem für den Baustellenverkehr überdimensionierten Radweg von 3 m Breite und sehr breiten Abstands und Entwässerungsbereichen wird der Straßeneinschnitt teilweise verdoppelt. Außerdem sollen Höhenangleichungen stattfinden (Kuppe weg, Mulden auffüllen). 50000 m3 Aushubmaterial muss entsorgt werden.

Der Bannwald begleitet die Straße beidseitig. Insgesamt sollen 3,11 ha Bannwald verloren gehen.

Der BN fordert:

  • Radwegebau schmal, mit Leitplanke und möglichst geringem Flächenverlust
  • kein Ausbau der Straße, führt zu mehr Verkehr, schnellerem Verkehr, Widerspruch zu Klimazielen im Verkehrssektor
  • keine Anpassung der Landschaft an den Verkehr (Höhen gleich lassen)
  • Radweg durchgehend mit Vorfahrt ohne Schwellen

 

Weitere Straßenbauprojekte im Landkreis

umgesetzt:
- ST 2239, 2012-2015, über 4 ha Bannwald
- Radweg LAU13 Ludersheim: ca 2 ha Bannwald, keine Infos, Fällungen Frühjahr 2023
- Radweg St 2240 bei Diepersdorf: Verlust uralter Eichen statt kleinem Umweg

in Planung:
- Ausbau LAU7: 3 ha Bannwald

-Ausbau A9 vor Fischbach auf 8 Spuren: 22 ha Bannwald, Planfeststellungsverfahren läuft, Sammeleinwendung siehe oben


ICE-Werk ja, Bannwaldrodung nein

Das ICE-Werk ist im Raum Nürnberg nicht realisierbar, dies ergab eine Pressemitteilung der Bahn vom 13.4.23. Wir betonen weiterhin, dass die Bahn erwünscht ist und eine Lösung ohne oder mit deutlich geringerer Neuversiegelung und ohne Rodung in Bannwald und sonstigen Wäldern gefunden werden muss.

Das Raumordnungsverfahren ist beendet. Danke für 22 000 Einwendungen, davon knapp 14 000 über die Sammeleinwendung des BN.

Die Standorte MUNA Süd und Allersberg sind nicht raumverträglich, die MUNA ist unter Auflagen als raumverträglich eingestuft worden. Der BN wird auch diesen Wald verteidigen und schlägt weiterhin den Hafen als einzig geeigneten Standort im Großraum Nürnberg vor.

Die Kindergruppe Gauchsbachstrolche aus Feucht hat ein Puppentheater gedreht:

https://www.jbn.de/aktuelles/newsroom/kindergruppen-protest-der-reichswald-in-nuernberg-bleibt

 

Die Kreisgruppe Nürnberg Stadt hat Stimmen dazu eingefangen: https://youtu.be/iVET9DNGFKA

Die DB hatte schon diverse Standorte in Nürnberg und Umgebung geprüft. Nach dieser Prüfung und zwischenzeitlich 9 Standortmöglichkeiten waren noch zwei Standorte bei Feucht/Wendelstein und einer nahe Allersberg/Pyrbaum/Harrlach im Raumordnungsverfahren.

Grundsätzlich begrüßen wir die Investition, da die Verkehrswende eines unserer zentralen Themen ist und wir jeden Ausbau von Nah- und Fernverkehr auf der Schiene unterstützen. Aber nicht um jeden Preis!

Der Preis wäre hier nämlich sehr hoch, denn die nach vorgesehene Fläche liegt zum größeren Teil im Bereich des Bannwaldes Lorenzer Reichswald und im Vogelschutzgebiet Nürnberger Reichswald. Es würde hier also eine Rodung auf 46 bzw. bei der komprimierten Variante auf 38 Hektar drohen. Auch wenn dafür Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen festgelegt werden und an anderer Stelle Wald aufgeforstet wird, so würde es hier zu einem erheblichen Eingriff kommen und der Reichswald würde - neben vielen anderen bereits realisierten Eingriffen und noch geplanten Bauvorhaben -  noch weiter verkleinert werden. Es ginge Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten verloren und die Klimaschutzwirkung wäre erheblich reduziert.

Daher fordern wir:
1. Die Standortsuche soll transparent und ergebnisoffen geführt werden. Der Suchraum muss wieder auf ganz Süddeutschland ausgedehnt werden.
2. Standorte mit bestehender Versiegelung sind dringend einzubeziehen (bestehende stillgelegte Bahngelände, Industriebrachen) und bevorzugt zu behandeln.Keine Vorschläge in Großschutzgebieten (Bannwald, FFH, SPA)!
3. Die alternativen Standorte sollen genauso intensiv untersucht werden wie die bisherigen Standorte. Waldrodungen sollten ausgeschlossen werden.
4. Klima-, Umwelt- und Naturschutzaspekte müssen bei der Standortdiskussion mindestens die gleiche Wertigkeit haben wie soziale, ökonomische und verkehrstechnische. 

Weitere Infos unter Flächenschutz.


Bannwald in Gefahr - auch in Lauf

Für eine ortsansässige Firma sollte eine neue Gewerbefläche entlang der A9 an der Ausfahrt Lauf Süd geschaffen werden. Die Absprachen dazu liefen nicht öffentlich, in der Zeitung war bereits der Baubeginn zu lesen. Dabei ist das Gebiet noch nicht einmal in der Beplanungsphase. Bereits auf der anderen Seite der Autobahn wurde Bannwald für Gewerbe geopfert (etwa vor 8 Jahren). Auch die Gewerbegebiete Lauf Süd I und II waren ehemals Bannwald. Wir lehnen jeden weiteren Eingriff in den Bannwald ab, egal für welche Firma oder guten Zweck. Bannwald ist nach bayerischem Waldgesetz der höchste Schutz, der vergeben wird. Wir bestehen auf der Einhaltung dieses Gesetzes.

Warum ist ein geschlossener Wald wichtig? Viele Tierarten sind auf große, zusammenhängende Wälder angewiesen. Ein zerfaserter Bannwald, der immer weiter randlich mit kleinsten Parzellen ergänzt wird, ist ökologisch deutlich weniger wirksam als eine große geschlossene Fläche.

Der Wald kämpft überall mit dem Klimawandel (Waldsterben 2.0) und ist doch für die Verlangsamung genau dieses Prozesses sehr wichtig. Einen alten Wald zu fällen bedeutet, dass selbst beim Gelingen von randlichen Aufforstungen diese erst in 80-100 Jahren wieder dieselbe Funktion erfüllen können. Allerdings nicht mehr für die Menschen, wenn der Bannwald immer weiter von den Siedlungen und Gewerbe nach außen gedrängt wird.

Das hier vorliegende Waldstück ist artenreich, auf feuchtem Untergrund und damit halbwegs klimastabil, es ist ein Teil des großen Bannwaldbereichs und praktisch unerschlossen. Damit herrscht dort eine für die Tierwelt ideale Lage vor, Spaziergänger finden keine Wege, das Unterholz ist dicht. Es gibt einen hohen Totholzanteil, kaum ein Waldrand zeigt eine so phantastische Struktur wie an dieser Stelle.

Die Ortsgruppen Lauf, Schnaittachtal und Röthenbach haben sich gemeinsam an den Bürgermeister Thomas Lang in Lauf gewandt. Den offenen Brief hat auch die Presse am 1.6.21 in Teilen abgedruckt. Außerdem haben wir bereits einen Tag nach Bekanntwerden ein Schreiben an das Ministerium in Ansbach geschickt, die Eingemeindung nicht zu vollziehen.

Eine Vorstellung der Baumarten gab es am 21.6.21. Daraus ist durch die Bürgerinitiative ein kleiner Lehrpfad geworden.

Am 18.7.21 waren wir bei der Reichswalddemo in Nürnberg dabei, wo auf die vielfache Bedrohung des Reichswaldes als Bannwald aufmerksam gemacht wurde und wo wir auf unser Problem hingewiesen haben. Hier finden Sie Bilder von der Radtour. 

Am 22.7.21 startete die Postkartenaktion. Bürger finden dann in ihren Briefkästen vorgefertigte Postkarten. Diese sollen unterschrieben und bis 29.7. am Rathaus eingeworfen oder verschickt werden.

Am 24.7.21 fand zum zweiten Mal ein Infostand auf dem Marktplatz statt. Am 25.7.21 gab es eine Kundgebung. Vom BN sprach Bernd Bitterlich, Vorsitzender der Ortsgruppe Lauf.

Die Auswertung der Suche: "Wer findet den dicksten Baum im Letten-Wald" ist erfolgreich beendet worden. Der Bericht über die alten Bäume im Lettenbannwald ist hier zu lesen. Leider hat die Zeitung einige Zahlen nicht korrekt dargestellt. Wir hatten Umfänge gemessen, der Durchmesser ist viel geringer. 2,65 Umfang entspricht etwa 85 cm Durchmesser.

Infos gibt es auch bei der Bürgerinitiative Bannwald Lauf BiBaLa: http://www.bürgerinitiative-bannwald-lauf.de/

Momentan (Dez 23) werden die Planungen vorangetrieben, obwohl die Firma nicht mehr interessiert ist und bereits ein anderer Ort bei Altdorf ohne Wald gefunden wurde.


Die Wälder im Nürnberger Land

Maschinen dröhnen, Bäume fallen, Unruhe macht sich breit. Sind die Wälder in unserem Landkreis in Gefahr? Die Forstreform 2004 hat in der Wirtschaftsweise im Wald einige Veränderungen gebracht. Die Bayerischen Staatsforsten arbeiten nun ähnlich wie ein Wirtschaftsbetrieb. Trotz vieler Gespräche mit den Verantwortlichen und den einzelnen Förstern bleiben Fragen offen und Sorge um den Wald macht sich breit.

Wichtigste Punkte sind dabei, einen Einschlag während der Brutzeit der Vögel zu vermeiden. Ebenso sind die Abstände der Rückegassen mit teilweise weniger als 25 m in den siedlungsnahen Erholungsbereichen störend. Die schweren Maschinen sollten in nassen Bereichen und bei starken Regenfällen nicht zum Einsatz gebracht werden, um den Boden zu schonen.

Die Kreisgruppe organisiert Begehungen mit Förstern, spricht mit besorgten Bürgern und beobachtet genau die Vorgehensweise der Förster. Bei Unstimmigkeiten führen wir Gespräche mit Behörden, Förstern und Privatwaldbesitzern.


Was wächst im Nürnberger Land?

Im Bereich des Nürnberger Reichswaldes finden sich derzeit großflächig Kiefernbestände. Diese Wälder wurden lange Jahrzehnte intensiv genutzt und durch das Streurechen zum "Steckerleswald". Aufforstungen durch das Reichswald-Programm haben in einigen Bereichen bereits zu kräftigen nachwachsenden Mischwaldstrukturen mit Buchen, Eichen und weiteren Laubbäumen geführt, der ausgemagerte Boden wird Humus-angereichert.

Auf den Flugsanddünen ist der Flechten-Kiefern-Wald als seltene Waldformation natürlich vorhanden. Dort wird versucht, den Nährstoffeintrag aus der Luft durch verschiedene Maßnahmen zu kompensieren. Auf diesen Sandflächen kommen keine Buchen zum Wachsen.

In den Senken, Bachtälern und sonstigen feuchten Flächen im Reichswald stehen derzeit noch häufig Fichten. Die natürlichen Erlen werden mit punktuellen Pflanzungen eingebracht und sollen diese Bereiche wieder übernehmen.

Im Bereich der Hersbrucker Alb gibt es sehr vielseitige Wälder: Schluchtwälder, Mischwälder und Gebiete mit Eiben sind dort anzutreffen.