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Natur vor der Haustür

Fotowettbewerb in Hersbruck: Freund Baum

Besonders in Städten erfüllen alte Bäume wichtige Aufgaben und haben vielfältige positive Wirkungen. Man genießt sie als Schattenspender, sie filtern die Luft, bremsen den Lärm und verändern das Kleinklima in der Stadt positiv. Alte Bäume bringen mehr Natur und Leben in die Stadt - sie bieten Vögeln, Insekten, Eichhörnchen und anderen Tieren Lebensraum und dem Menschen damit Naturerlebnisse. Und nicht zuletzt sind Bäume oftmals eine Augenweide und tragen zur Verbesserung des Stadtbildes bei. Gründe genug, den Bäumen in Hersbruck mehr Beachtung zu schenken. Einerseits sollte der Baumbestand nicht nur geschützt und erhalten, sondern noch vergrößert werden. Andererseits ist wegen der zunehmenden Belastung durch längere und heißere Trockenperioden eine verstärkte Pflege der Stadtbäume notwendig.

Wie sieht es denn überhaupt mit dem Baumbestand aus in der Stadt und wie kann dieser gesichert und vergrößert werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die AG Klimaschutz und Artenvielfalt des Projekts „Miteinander reden“. Eine der vielen Ideen war ein Fotowettbewerb, der gemeinsam mit der Hersbrucker BN-Ortsgruppe als Partner ausgerichtet wurde.

Bei der Bewertung der eingereichten Bilder war für die Jury nicht alleine die fotografische Qualität und wie der Baum in Szene gesetzt wurde entscheidend. Ein weiteres wesentliches Kriterium war, inwieweit das Thema – also die Bedeutung von Bäumen in der Stadt – getroffen und umgesetzt wurde. Die fünf besten Bilder wurden mit Buchpreisen prämiert. 

1. Platz

Bärbel Schmid

ohne Titel

2. Platz

Jutta Neunsinger

Mein morgendlicher Begleiter

3. Platz

Thilo Klug

Die Platane bei der Spitalkirche in der Morgensonne

Ich fand den Baum am interessantesten, weil er eine schöne Form hat und in diesem Bereich das einzige Grün darstellt.

4. Platz

Ruth Bär

Mein Platanenbaum

Einmal sollten wir Schulkinder jede einen Baum auswählen, den wir dann einzeln als Referat beschreiben sollten. Meine Hand ging sofort hoch und ich bat darum, die Birke zu nehmen, hießen doch meine Großeltern Birch (Birke auf englisch). Jedes Kind wählte oder bekam einen Baum zugewiesen. Eine Woche hatten wir für diese Aufgabe Zeit. Beim Sammeln von Informationen, Blättern und einem Stück Rinde lernte ich viel über „meinen“ Baum. Auch die anderen Kinder taten ihr Bestes und die Klasse lernte einiges über die unterschiedlichsten Bäume. Am besten im Gedächtnis blieb mir aber die Beschreibung der Platane. Das Kind, das diesen Baum als Aufgabe hatte, erzählte als ob es selbst der Baum war. Das hörte sich ganz anders an und wir hörten gespannt und interessiert zu.
„Ich bin eine Platane und man sieht mich oft in Städten. Ich bin nicht schlank und rank, sondern stark und mächtig. Meine Blätter sind verschieden groß - von Babyschuhgröße bis zur Schuhgröße eines gestandenen Mannes. In Herbst verfärben sie sich in allen Schattierungen von Grün über Gelb bis zum Rotbraun. Ich kann weit über 300 Jahre alt werden und dann immer noch wachsen. Da bin ich alt und knorrig mit einer riesigen Blattkrone. Ich bin ein Überlebenskünstler. Meine Wurzeln gehen tief in die Erde hinein, aber gleichzeitig seitlich hinaus, damit ich fest stehenbleibe selbst bei Wind und Sturm. Zudem habe ich einen Trick, der mir erlaubt, gesund und munter in den Städten zu wachsen, wo andere Bäume verkümmern müssen in der schlechten Luft. Ich werfe nämlich immer wieder Teile meiner dicken, harten und dunkelbraunen Rinde ab, in denen Schmutz und Giftstoffe gefangen sind. Darunter wächst mir neue hellgelbe und grüne Rinde nach. Das ist wie eine neue, saubere Haut, die irgendwann auch runzelig, schmutzig und braun wird, bevor ich alles wieder abwerfe.“
Und so ging das Referat weiter. Auf dem Heimweg hielt ich die Augen auf. Tatsächlich waren mehr Platanen als andere Bäume in unserer Stadt. Eine stand sogar direkt vor unserem Haus. Als ich nun nach Hersbruck kam, freute ich mich sehr über die große Platane, deren Wurzeln fest im Hof der Schlosserei Bock geankert waren. Er wuchs hoch über die Grabenstraße und seine Blattkrone überschattet alle Gebäude ringsum. Wirft er seine Blätter im Herbst ab, kann ich an trockenen Tagen wieder das Spiel spielen, das ich als Kind so sehr liebte. Selbst mit 71 Jahren macht es mir immer noch Spaß, durch das trockene Laub zu laufen. Das Rascheln und Knistern ist einfach zu schön und unwiderstehlich!

5. Platz

Konrad Loos

An der Brücke


weitere beste Bilder

Thilo Klug

Kleine sterbende Zeder im Rosengarten, auf der ich schon als Kind in den 70ern geklettert bin.

Agnes Looshorn

Der für uns eindrucksvollste Baum im Hersbrucker Stadtgebiet steht in der Georg-Held-Straße. Wir als Nachbarn genießen die Stimmung zu jeder Jahreszeit und können uns an unserer geliebten Trauerweide nicht satt sehen. Ein Glück gibt es Menschen, die sich um diese pflegeintensiven Altbestände kümmern.

Herbert Schlittenbauer

Es war für mich, bedingt durch die Kombination von normalerweise nicht zusammengehörenden Situationen, reizvoll diese Aufnahme zu machen: vor einigen (ca. 5/6) Jahren gab es bereits Ende Oktober heftigen Schneefall - der mich sehr deutlich daran erinnerte, dass der Baum nun endlich von den Äpfeln befreit werden müßte...

Konrad Loos

Struwwelpeter

Elisabeth Altmann

Im Bereich der Stadt Hersbruck - besonders schön im Strudelbad wird die Pegnitz gesäumt von eindrucksvollen Schwarzerlen und Silberweiden. Die Schwarzerle ist anderen Laubbäume auf nassen und zeitweise überschwemmten Flächen überlegen. Sie ist auch unter Wasser sehr beständig, sie wurde deshalb in der Jungsteinzeit für Pfahlbauten verwendet. Venedig wurde auf Eichen- und Erlenholz errichtet. Die Rinde der Silberweide wird in der Medizin gegen Schmerzen, Fieber…. verwendet. Weidenruten wurden früher oft als Flechtmaterial verwendet. Die Silberweide bevorzugt zeitweise überschwemmte und nähstoffreiche Standorte und hat deshalb dicht am Ufer der Pegnitz in Hersbruck ihren Stammplatz.
Was wäre das Strudelbad ohne die schönen alten Baumbestände, die Schatten in der Sommerhitze spenden?

Christl Rother

Mächtige Trauerweide im Stadtgebiet beim Sturm Sabine im Januar.

Konrad Loos

Am Plärrer

Konrad Loos

Zu wenig beachtet und bemerkt

Konrad Loos

Erholungsort für Wanderungen