Bayerische Naturschutzmedaille an Heide Frobel verliehen

Laudatio - Richard Mergner, Landesvorsitzender:

Heide Frobel wurde 1962 in Templin in Brandenburg, damals DDR, geboren, wo sie auch aufwuchs.
Sie wurde Facharbeiterin für Schafzucht und studierte Veterinärmedizin. Nach der Wende entschied sie sich, dem Naturschutzinteresse stärker nachzugehen, studierte Umweltschutz an der Humboldt-Universität in Berlin und nahm eine Stelle an, um in der Uckermark den Aufbau eines Landschaftspflegevereins zu organisieren. Aus Ansbach, wo auf Initiative von Josef Göppel bundesweit die Gründung von Landschaftspflegeverbänden koordiniert wurde, kam die Frage, ob sie den Aufbau der Verbände in Brandenburg unterstützen würde. Das tat sie von 1992 bis 2001.

Die erste Berührung mit dem BN ergab sich über diese Zusammenarbeit. Ihr späterer Mann Kai Frobel saß im Vorstand des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege. Und die Liebe brachte sie dazu, 2001 nach Bayern ins beschauliche Hersbruck zu ziehen. Nach der Geburt ihres dritten Kindes Lea betreute sie nochmals eine Projektstelle beim DVL in Ansbach zu Natura 2000.

Beim BN ist sie seit 2005 aktiv, zunächst in der Ortsgruppe Hersbrucker Land, wo sie 2007 zur 1. Vorsitzenden gewählt wurde und dies bis heute blieb. Hier leitete sie über viele Jahre auch die Hersbrucker BN-Kindergruppe. Sie wurde stellv. Kreisgruppenvorsitzende 2008 - 2010 dann 1. Vorsitzende 2010 – 2021 und ist nun wieder Stellvertreterin seit 2021.
Von der Krötenzaunbetreuung, der Haus- und Straßensammlung, Durchführung von Veranstaltungen und Demos bis zur Redaktion der Mitgliederzeitung und der Homepage, Heide Frobel ist eine Kümmerin. Sie betreut persönlich BN-Grundstücke wie den Wengleinpark in Eschenbach oder den Weiher in der Fuchsau in Hersbruck.
Fragt man sie, was ihre größten Erfolge waren, verweist sie auf andere Aktive und macht ihre Rolle klein. Sie ist sehr bescheiden.

In ihrer Zeit als Vorsitzende der Kreisgruppe gelangen so große Erfolge wie die Verhinderung des Gewerbegebietes Moser Brücke im Reichswald bei Feucht, die Verhinderung von 50 Hektar Sandabbau im Reichswald bei Altdorf, die endgültige Verhinderung der Ortsumfahrung Reichenschwand im Zuge der B14 und die deutliche Verkleinerung eines Sandabbaus am Birkensee, zum Schutz des Flechtenkiefernwalds.
2021 gelang es Heide Frobel mit der Ortsgruppe in Hersbruck mehrere ehrwürdige, ca. 250 Jahre alte Eichen zu retten, deren Fällungen wegen eines Firmenneubaues zur Diskussion standen.
Sie baute die Umweltbildungsangebote weiter aus. Es gibt jetzt ein hervorragendes Artenkennerprojekt, Veranstaltungen für verschiedene Alters- und Zielgruppen und natürlich Kindergruppen.
Enorm viel Kraft, Ausdauer und Zeit widmete sie dem Thema Flächenschutz, ein Dauerthema, wie sie sagt.

Im Landesverband agiert sie nicht nur als Delegierte, sondern auch seit 2019 im Schiedsgericht des BN. Sie ist für den BN Mitglied des Naturschutzbeirates beim Landratsamt Nürnberger Land, Vorstandsmitglied des LPV Nürnberger Land und Vorstandsmitglied im Naturschutzzentrum Wengleinpark e.V.
Neben all dem Ehrenamt stand Heide Frobel auch beruflich dem BN zur Verfügung, als Minijobberin für Koordinierung der BN-Kindergruppenarbeit bei der Kreisgruppe, und als Prokuristin der BN Service GmbH (2010 -2019). In dieser Funktion dürfte sie auch fast allen Delegierten bekannt geworden sein.
Was neben Heide Frobels Engagement und Fachwissen besonders beeindruckt, ist ihre freundliche, ehrliche und geradlinige Art. Dank ihrer sozialen Kompetenz herrscht in der Kreisgruppe ein guter Teamgeist und eine herzlich-freundschaftliche Zusammenarbeit zum Wohle der Natur.

Der Teamworkerin Heide Frobel stellt ihre Person dabei oft in den Hintergrund. Viel wichtiger für sie ist der Erfolg „ihrer“ Kreisgruppe, „ihrer“ Ortsgruppe und „ihres“ BN. Heide Frobel steht für Aufrichtigkeit und Menschlichkeit im BUND Naturschutz und ist eine hervorragende Repräsentantin unseres Verbandes.