Der Wengleinpark
In den 1920er Jahren schuf der Schwabacher Großindustrielle Carl Wenglein bei Eschenbach an einem steilen Berghang das ca. 4,5 Hektar große "Carl-Wenglein-Naturschutzgelände". Es beherbergt außer den typischen geologischen Schichten des Albanstiegs, vom Eisensandstein bis zum Dolomit, typische Landschaftsräume der Fränkischen Alb. Wenglein nutzte diese Gegebenheiten und entwickelte eines der ersten Naturschutzgelände Deutschlands mit Erholungs- und Bildungsfunktion, in das jährlich Tausende von Besuchern kamen. Wenglein starb 1935 und das Gelände verfiel immer mehr, bis es 1966 vom Bund Naturschutz gekauft wurde. Nach umfangreichen Pflege- und Gestaltungsmaßnahmen durch die Hersbrucker Ortsgruppe konnte 1987 der Wengleinpark wiedereröffnet werden. Seitdem werden Führungen für verschiedenste Gruppen durchgeführt. 2008 erfolgten durch das Naturschutzzentrum Wengleinpark e.V. nach Zukauf und Pacht weiterer Flächen erneut Sanierungs- und Gestaltungsmaßnahmen und der Eschenbacher Kühanger wurde als ehemaliger Hutanger entbuscht und freigestellt. Auf verschiedenen Themenwegen kann man das Gelände selbst erkunden und erfährt viel Wissenswertes über Flora und Fauna, Landschaftsgeschichte, Hutanger und Carl Wenglein. In den Sommermonaten ist eine kleine Ausstellung im Infohaus geöffnet.
Führungen auch für Schulklassen sind möglich, Termine werden einzeln vereinbart.
Restaurierung des Wegkreuzes
Da die Wege, Gebäude und sonstigen Einrichtungen im Wengleinpark seit 2003 unter Denkmalschutz stehen, ist der BN als Eigentümer der Flächen verpflichtet, sich um den Erhalt dieser Objekte zu kümmern. Außerdem müssen alle Sanierungsmaßnahmen den Kriterien des Denkmalschutzes entsprechen. Dieser Pflicht kommen wir natürlich nach, aber es bedarf eines höheren Aufwands. Beispielsweise wurde das Wegkreuz restauriert und im Sommer 2021 wieder an seinem Originalstandort neben der Luisenhütte im oberen Teil des Wengleinparks aufgestellt. Die Restaurationskosten betrugen insgesamt 8.538,- €. Eigentlich finanzieren wir mit dem uns zur Verfügung stehenden Geld primär Arten- und Biotopschutzmaßnahmen. Aber wir dürfen eben nichts verfallen lassen und deshalb müssen wir auch für solche Nicht-Naturschutzaufgaben Geld ausgeben. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir mit Spenden unterstützt werden. Nutzen Sie dafür bitte folgendes Konto des BN Nürnberger Land: DE14 7605 0101 0190 0016 36, Stichwort: Wegkreuz Wengleinpark
Gedanken zum Verhältnis Mensch - Natur
Früher hat der BN zu Gottesdiensten am Wegkreuz eingeladen. So beispielsweise 1997 zum zehnjährigen Bestehen des Naturschutzzentrums Wengleinpark. Reinhard Dobbert, Dekan i.R. und damaliger Vorsitzender der Hersbrucker BN-Ortsgruppe ging in seiner Predigt auf das Verhältnis der Menschen zur Natur ein, das von Kurzsichtigkeit und Egoismus geprägt sei. Er sagte u.a.: „Hier im Wengleinpark können wir die Vielfalt des Lebens entdecken, von der wir nur ein winziger Teil sind. Angesichts dieser Vielfalt geraten wir ins Staunen, und aus diesem Staunen wächst die Ehrfurcht vor dem Leben.“ Dieses Staunen und diese Ehrfurcht müssten erst wieder gelernt werden, damit die Zukunft des Lebens gesichert sei. Wie wahr – leider auch fast 25 Jahre später noch!