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Am 26.6. ist der BN 111 Jahre alt geworden. Der BUND Naturschutz in Bayern hat zu diesem Anlass eine Pressekonferenz durchgeführt und dafür Videobotschaften und Statements von Ilse Aigner, Landtagspräsidentin; Dr. Heinrich Bedford-Strohm, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und Landesbischof; Gerhard Polt, Kabarettist, sowie Prof. em. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber, Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie der TU-München in Weihenstephan, eingefangen. Diese finden Sie hier.
Der BN weist auf die Herausforderungen hin, die Bayern meistern muss, um auch den nachfolgenden Generationen eine intakte Natur, sichere Lebensbedingungen in Zeiten der Klimakrise und lebenswerte Städte zu hinterlassen. Der BN-Vorsitzende Richard Mergner erklärt: „Ein Blick in die lange und erfolgreiche Geschichte des BN zeigt, wie weitsichtig der Verband seit jeher agiert und welche wichtige Rolle er als zivilgesellschaftlicher Akteur einnimmt. Der Kampf für den Erhalt der bayerischen Natur wurde oftmals als romantische Spinnerei von ein paar Ökos abgetan. Heute, Jahrzehnte später, gehören die sichtbaren Erfolge dieser vielen Kämpfe zur Identität Bayerns. Dazu zählen beispielsweise die Rettung der Weltenburger Enge, der jahrzehntelange, letztlich erfolgreiche Einsatz für den Alpennationalpark Berchtesgaden – Königssee, die Rettung des Nürnberger Reichswaldes und des Hafenlohrtals im Spessart. Der BN hat aber auch entscheidende Impulse gesetzt, die bis heute wirken, wie z. B. die in seinem ersten agrarpolitischen Grundsatzprogramm von 1974 erhobene Forderung zur Förderung naturnaher Landwirtschaft, die heute über Vertragsnaturschutz-programme und Agrarumweltprogramme umgesetzt wird.“ Dabei gehe es aber nicht nur um Naturschönheiten, die unser Auge erfreuen, unterstreicht der BN-Ehrenvorsitzende und langjährige Landesvorsitzende Hubert Weiger: „Der Schutz der Natur war schon immer auch der Schutz unserer Lebensgrundlagen. Im Angesicht der Klima- und Biodiversitätskrise können wir es uns immer weniger leisten, den Natur- und Umweltschutz erst an zweiter oder dritter Stelle hinter anderen Interessen zu sehen. Diese Erkenntnis ist leider noch nicht zu allen durchgedrungen. Die Angst vor den Maßnahmen für den Natur- und Umweltschutz ist oftmals größer als die Angst vor dem Verlust unserer Lebensgrundlagen selbst. Das ist irrational – und deshalb muss es Naturschutzverbände wie den BUND Naturschutz geben, die den Finger in die Wunde legen und auf dieses Ungleichgewicht immer wieder hinweisen.“
Mit Blick auf die BN-Erfolge erklärt die stellvertretende Vorsitzende Beate Rutkowski: „Die Errungenschaften für die Natur von uns und anderen Umweltschutzverbänden weisen den Weg in die Zukunft. Entscheidungsträger von der Staatskanzlei bis hinunter in die Behörden der kleinsten Kommunen sollten diese positiven Beispiele als Inspiration und Auftrag begreifen, ein lebenswertes Bayern mit sicheren Lebensbedingungen zu schaffen. Gerade die jüngste Hochwasserkatastrophe hat gezeigt, dass sich jeder Euro, den wir heute für den Natur- und Umweltschutz ausgeben, in Zukunft doppelt und dreifach auszahlt. Politische Entscheidungen dürfen nicht an kurzfristigen Erfolgen und dem Erhalt des Status Quo gemessen werden, sondern an den Weichenstellungen für eine ökologische Zukunft.“
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